Den 2 Dekaden spaeter fertig gestellten Bau, dessen Arbeitern danach die Haende abhackte wurden um ein Ueberlaufen zum Konkurrenten zu verhindern, diesen also bewunderte Jahan am liebsten von der Flußseite aus. Eingerahmt wird er links und rechts von einer Moschee aus rotem Sandstein. 22 nebeneinander gereihte Kuppeln versinnbildlichen die Zahl der Jahre, die man für seine Fertigstellung benötigte.

Darunter im Zentralbau fanden Mumtaz Mahal und ihr Gemahl ihre letzte Ruhestätte. Die durch ein filigranes Marmorgitter verzierten Sarkophage die heute zu sehen sind, sind allerdings Nachbildungen, die echten befinden sich unterhalb der Zenotaphe in einer Gruft. Neben Koranschriften, floralen Reliefs und Zickzackbändern, schufen die o.g. Handwerker mit Diamanten, Granat, Türkis, Saphir und Onyx an den Mauern Blüten und Pflanzenmotive in allen denkbaren Nuancen. Die Einlegearbeiten, für die bis zu 60 Halbedelsteine verwendet wurden, setzten die Handwerker so exakt zusammen, daß ohne Hilfsmittel keine Bruchnaht sichtbar ist. Der "Projektleiter" soll wegen seiner folgenden Berufsunfaehigkeit einen Fluch ueber Jahan gelegt haben, auf dessen Grabkopf jeweils zu Vollmond Wasser tropft, und das heute noch...

 

Unterhalb des Eingangstores führt ein Kanal zum zentralen Portal, dessen Umrisse sich in der Wasserfläche spiegeln und der 18 Hektar große Garten ist mit seinen Zypressen, Teichen und Zierkanälen eine Vision des göttlichen Paradieses. Dank dieser Anlage erscheint der Taj Mahal dem Besucher zu jeder Tageszeit anders. Die günstigsten Lichtverhältnisse herrschen nachmittags und bei Vollmond, dann kommen die Proportionen der einzelnen Gebäude und auch die Detailarbeiten besonders zur Geltung.

 

 

 

Der Legende nach beabsichtigte Schah Jahan den Bau einer zweiten Anlage aus schwarzem Marmor auf der anderen Seite des Yamuna-Flußes. Doch die Pläne für sein eigenes Grabmal konnte der leicht Groessenwahnsinnige nicht mehr umsetzen, er wurde 1658 von seinem eigenen Sohn Aurangzeb gestürzt und bis zu seinem Tode, 9 Jahre später, im extern Roten Fort (siehe letzten Eintrag) unter Hausarrest gestellt. Die Ausgaben für die 'Krone des Palastes' hatten das nordindische Königreich an den Rand des Bankrotts gebracht.

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