Der weiße Marmor schimmert eingefärbt im sanften Rosa der aufgehenden Sonne. Lange Schatten verleihen dem imposanten Bauwerk mit der riesigen Kuppel und den schlanken Minaretten ungewöhnliche Tiefe, das Licht läßt die unzähligen Intarsien an den Außenwänden in bunten Farben funkeln.   Je nach Sonnenstand wechselt das Farbenspiel eines Tages - glücklich, wer Zeit hat, es mehrmals zu besuchen.
Berliner Morgenpost vom 4.12.2004

Auch wenn dieser Artikel entliehen ist, so sagt er doch genau das, was wir am sonntagmorgen erleben durften. Um 5:30 Uhr aufgestehend und halb schlaftrunken die 50m Richtung Taj Mahal laufend, war bereits die Spannung auf eines der neuen 7 Weltwunder sehr hoch, und wurde nur durch die 750 Rps. Eintritt (50 Rps. fuer Inder) leicht gedaempft. In einer doch noch ueberschaubaren Gruppe draengten anderen Fruehaufsteher mit uns Richtung Suedportal aus rotem Sandstein und Marmor, das mit eleganten Arabesken verziert ist, und staunten nicht schlecht, als sich das noch in der Daemmerung befindliche, perlweisse© Meisterwerk vor uns erhob.

Im Jahre 1629 starb die Frau des indischen Großmoguls Schah Jahan bei der Geburt des 14. Kindes. Arjumand Banu, war damals 36 Jahre alt und 17 Jahre verheiratet. Mit ihr verlor der Monarch nicht nur seine geliebte Frau, sondern auch eine kluge politische Beraterin. Er soll 2 Jahre um sie getrauert und vor Schmerz weisses Haar bekommen haben, bis er endlich gelobte, ein Grabmal zu bauen, daß dem Andenken seiner Frau würdig sei... und so hat alles angefangen.

Um den 'zu Stein gewordenen Seufzer' zu verwirklichen, wurden die geschicktesten Handwerker angeheuert. Unter der Leitung türkischer Ingenieure, persischer Kalligraphen und Gartenbaumeistern aus dem Kaschmir, arbeiteten ca. 20.000 Menschen an dem internationalen Grossprojekt. Die Scheinkuppel des Hauptgebäudes erreicht 59m und auch für die 40m hohen Minarette an den vier Ecken, nutzte man Marmor aus den Steinbrüchen bei Makrana in Rajasthan. Für die Dekoration verpflichtete der Großmogul den Venezianer Geronimo Veroneo und den Franzosen Austin de Bordeaux. (Der Kommentar zu Wein und Indien an dieser Stelle wurde zensiert)


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