Wir sind gestern aus Agra wiedergekommen. War eine sehr aufregende Fahrt, auch wenn 22h Busfahrt (ohne nennenswerte Federung und mit zu kleinen Sitzen) schlauchen koennen. Aber am Besten alles von vorn. Fast schon traditionell trafen sich Carla, Alex, Hennes, Patrick, Nobu und ich Freitag nacht gegen halb zwoelf auf dem I.S.B.T. in Chandigarh. Rickshaw-Fahrt verlief problemlos, wie auch die Reise im Deluxe-Bus (Gott sei dank diesmal ohne Hindu-Filme und einheimischer Musik) nach Dehli.

Dort angekommen begann die traditionelle Ich-nehme-die-westlichen-touristen-aus-Masche. Nachdem wir den Preis dann wieder auf die normalen 20% des Ausgangsangebots gedrueckt hatten, und beim Besuch einer Tourist-Agency statt des NewDehli-Hauptbahnhofs laut geworden sind, haben sich dort die andere Crew in die 'Tourist Agency' abschleppen lassen, die mich damals ueberteuert nach Chandigarh gebracht hat (angebot: 325Rps p.P.). Das hatte dann nicht geklappt, so das wir nach 2,5 Stunden und ein Bus-Terminal spaeter im Standard-Bus (105 Rps. p.P.) gestartet sind. War soweit eine angenehme Fahrt, man sieht viel von der indischen Landschaft, den einfachen Tabas Dhabas und fühlt das indische Leben, (Japaner koennen mal wieder in allen Positionen schlafen) und zwei Raststaetten weiter gegen 5 Uhr haben wir Agra erreicht, die erste erreichbare Rickshaw genommen und ins Hotel eingecheckt (Hotel Sheela, sehr empfehlenswert). Nach diesem westeuropaeischen Standard-Ritual gab's Fruehstueck und danach eine Rundfahrt zum Fort Agra.

 

Agra besitzt wie auch Dehli eine Festung aus rotem Sandstein, das Rote Fort Lal Qila. Kaiser Akbar hat diese Festung bereits 1565 erbaut und sie wurde immer wieder erweitert, bis sein Enkel Shah Jahan ihr das heutige Aussehen gab. Zu AkbarŽs Zeiten war es eine militärische Anlage, dann wurde es immer mehr zum Palast mit Springbrunnen, klimatisierten Raeumen (hohle Waende, die je nach Jahreszeit mit warmen oder kalten Wasser gefuellt wurden), 300 Haremsdamen, wie der Guide stolz erzaehlte. Die Mauern sind 2,5 Kilometer lang, durch einen mit Krokodilen, Schlangen und Loewen gefuellten Fort-Graben geschuetzt, und es ist nicht weiter verwunderlich, dass innerhalb dieser Mauern eine kleine Stadt innerhalb der Stadt existierte.

 

Zum Fluß hin liegen dann die verschiedenen, meist unter Shah Jahan erbauten Palastanlagen aus rotem Sandstein und weißem Marmor. In dem vorstehenden achteckigen Turm Saman Burj hielt Aurangzeb seinen Vater gefangen, den er wegen seiner Verschwendungssucht verhaften ließ. Dieser Turm ist Teil der 1637 errichteten Halle für private Audienzen, die zusammen mit der unter Akbar erbauten öffentlichen Audienzhalle, und der Moti Mashad zu den besonders sehenswerten und mit vielen Geschichten belegten Bauten des Forts gehört.


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